El Pais über Deutschland und die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge

Der Weg der Integration

Auch Ali hat seine Geschichte erzählt. Ali ist einer von dutzenden Jugendlichen, die Belén Dominguez Cebrián auf ihrer Reise durch Deutschland getroffen und befragt hat. Die Journalistin von El Pais (Madrid) hat im Oktober auch in Borgfeld Station gemacht. Sie ist der Frage nachgegangen, wie es in Deutschland um die Integration der unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten bestellt ist. Und das ist Alis Antwort:

Das erste, was man machen muss, ist Deutsch zu lernen“, erklärt Ali, ein afghanischer Lichttechniker in einem ortsansässigen Amateurtheater, der, nachdem er als Flüchtling im Iran lebte, zusammen mit seinem älteren Bruder vor 14 Monaten nach Bremen (im Nordwesten Deutschlands) kam. „In der Türkei arbeitete ich 15 Stunden am Tag auf einem Bauernhof “, klagt er, zeigt den Mittel nger seiner rechten Hand und sagt: “Ich habe mich beim Reinigen einer der Maschinen geschnitten“, eine Episode, die den Anfang seiner Reise markiert. „Meine Mutter zahlte 1000 Euro an die Mafia und man setzte mich mit 40 anderen Personen in ein Boot nach Griechenland. Es war die Hölle“, erzählt er. Ali hat gerade sein 18. Lebensjahr vollendet und konnte schließlich in einem alten Hotel bleiben, das in ein Wohnheim für 120 minderjährige Flüchtlinge umgewandelt wurde, um in einem Zimmer mit zwei Studenten der Universität Bremen zu wohnen. Er schaut durch seine schwarz umrandete Brille: „Hier werde ich in Zukunft dazu gehören“. Und es ist ein Gedanke, den die Mehrheit der zigtausend Jugendlichen verfolgen, Jugendliche, die zwischen 2015 und 2016 allein nach Deutschland kamen. Eine Rückkehr gehört nicht zu ihren Planungen. 


Die Reportage

Die multimediale Reportage von Belén Dominguez Cebrián ist Mitte November auf der Online-Plattform von El Pais ins Netz gestellt worden. Hier der Link (klicken).

Die Übersetzung

Uwe Rosenberg hat die Reportage für uns übersetzt.

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B. Dominguez Cebrián: Der Weg der Integration
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