Borgfelder Warft: Bauantrag wird um zwei Jahre verlängert

Eine gute Nachricht

Nun ist es amtlich. In der Borgfelder Warft können für zwei weitere Jahre schutzbedürftige junge Flüchtlinge pädagogisch betreut werden. Wie die Wümme-Zeitung berichtet, stimmt die zuständige Baubehörde dem Verlängerungsantrag des Sozialressorts zu. 

Für die 32 Jugendlichen, die aktuell in der Einrichtung am Hamfhofsweg leben, ist es eine gute Nachricht. Sie müssen nicht in eine andere Unterkunft ziehen. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Warft sind es positive Neuigkeiten. Ihre Arbeitsplätze sind für weitere 24 Monate gesichert. Das Team von Brunhild Christoph kann die allseits anerkannte engagierte Arbeit fortsetzen. Und für den Runden Tisch und die vielen Freiwilligen bedeutet die Entscheidung der Baubehörde, dass es mit Nachhilfe, Fahrradwerkstatt, Sport im Verein, mit der Vermittlung von Praktikumsplätzen, ehrenamtlichen Vormundschaften und anderen Aktivitäten in Borgfeld weitergeht.

Hanns Gunschera und Hermann Vinke , die beiden Sprecher des Runden Tisches, hatten sich Ende November schriftlich an den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr gewandt, um für eine Verlängerung des Bauantrags zu werben.  Hier der Wortlaut:

 

Betr.: Zukunft der Flüchtlingseinrichtung Borgfelder Warft

 

Sehr geehrter Herr Senator,

sehr geehrte Damen und Herren,

 

seit dem 17. November 2016 liegt Ihrer Behörde ein Antrag der Senatorin für Soziales auf eine Verlängerung der baurechtlichen Genehmigung um zwei Jahre für die Borgfelder Warft als Einrichtung für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge vor. Die Frist für eine Genehmigung läuft am 12. Dezember 2016 ab.

Als Sprecher des Runden Tisches Borgfeld, der sich seit über eineinhalb Jahren ehrenamtlich um diese Flüchtlinge kümmert, bitte wir Sie, diesem Antrag fristgerecht zu entsprechen, damit die Warft fortbestehen kann. Wir haben den Eindruck, dass die Mehrheitsfraktion im hiesigen Beirat juristische Hürden aufbaut, um die Frist zu kippen. Die Ursache für ein Ende der Warft läge aus deren Sicht dann bei der Sozialbehörde, die den Antrag zu spät gestellt habe. Diese Argumentationslinie zeigte sich erneut auf der Sitzung des Beirates Borgfeld am 22. November 2016, auf der Frau Dr. Heidemarie Rose die Pläne für eine Verlängerung erläuterte.

Nach unserer Überzeugung hat Borgfeld einen eigenen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen zu leisten. Unser Bemühen um eine Eingliederung durch Sprachunterricht, vielfältige Freizeitaktivitäten, durch Kunst- und Musikprojekte sowie einen eigenen Internetauftritt und einen Newsletter findet große Anerkennung und stützt sich auf eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung.

Die inzwischen feststehende Schließung der Landgaststätte Hein Heuer  als Flüchtlingsunterkunft zum Jahresende bedeutet bereits einen Einschnitt in unsere Arbeit. Die Warft ist eine funktionierende Einrichtung, die nach Auskunft aller Stellen einschließlich der Polizei seit ihrem Bestehen keine nennenswerten Probleme verursacht hat. Aus unserer Sicht gibt es keine sachlichen Gründe, die Unterkunft zu schließen, sondern nur vorgeschobene formale Einwände.

Daher unsere Bitte, dem Antrag der Senatorin für Soziales bald zu entsprechen bzw. gegebenenfalls für das Verfahren eine Fristverlängerung einzuräumen, damit das behördliche Procedere seinen Gang gehen kann. Womöglich ist auch eine Sondergenehmigung denkbar, da die Unterkunft sich längst bewährt hat. Die Auseinandersetzung um diese Einrichtung führt schon jetzt zu einer Verunsicherung der MitarbeiterInnen der Warft und schadet letztlich den jugendlichen Flüchtlingen.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hanns Gunschera

Hermann Vinke

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Petra Scheller: Baugenehmigung wird verlängert (Wümme-Zeitung 21.12.2016)
Wümme Zeitung 2016-12-21.pdf
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